Hallenfussball und Futsal sind trendy und attraktiv

Winterzeit gleich Hallenfussballzeit. Seit geraumer Zeit wird aber nicht «nur» Hallenfussball sondern auch Futsal gespielt. Das eine schliesst das andere aber nicht aus: Hauptsache der Ball rollt. Und das tut er nach wie vor.

Der Unterschied zwischen Hallenfussball und Futsal ist nicht so riesengross. Schon der Name ist ja ähnlich. Dieser leitet sich vom portugiesischen Ausdruck futebol de salão ab. Und schliesslich ist Futsal die vom Weltfußballverband FIFA offiziell anerkannte Variante des Hallenfußballs. Der grösste Unterschied zum Hallenfussball: Die fehlende Bande. Es wird generell mit 5 Spielern auf Handballtore mit einem sprungreduzierten Ball gespielt. Zudem gilt beim Futsal eine verschärfte Rückpass-Regel: Der Torwart darf den Ball nur einmal berühren und dabei nur höchstens vier Sekunden kontrollieren. Weiter unterscheidet sich Futsal vom klassischen Hallenfußball in der Vier-Sekunden-Regel. Für ruhende Bälle stehen jeweils nur vier Sekunden zur Ausführung zur Verfügung. Wird die zulässige Zeit überschritten, wechselt der Ballbesitz zur gegnerischen Mannschaft. IFV Präsident Urs Dickerhof zeigt sich begeistert: «Ob Futsal oder Hallenfussball: Es ist Spektakel pur! Schnell, dynamisch und für die Zuschauer attraktiv, das macht ganz einfach Spass!» Der Ursprung des Futsals liegt in Südamerika. 1930 war es der in Uruguay tätige Sportlehrer Juan Carlos Ceriani, der eine altersgerechte Spielform des Fußballs für Kinder entwickelte. Kinder unterschiedlichen Alters und unabhängig von ihren individuellen technischen Fähigkeiten sollten zusammen spielen und Spaß haben können. 1952 wurde in São Paulo die erste offizielle Institution, die Liga «Futebol de Salão» gegründet. Im Jahr 1989 wurde Futsal von der FIFA als zusätzlicher Wettbewerb und als offizielle internationale Hallenfußballvariante aufgenommen. Im November 2012 wurde die siebte Futsal-Weltmeisterschaft in Thailand ausgetragen. Im Final schlug Brasilien Spanien mit 3:2 nach Verlängerung.

Seit 2006 wird in der Schweiz eine offizielle Meisterschaft, unter der Schirmherrschaft des Schweizerischen Futsalverbands Swiss Futsal organisiert. Der Verband Swiss Futsal ist ein Teilverband innerhalb des Schweizerischen Fussballverbands (SFV). In der Zentralschweiz heissen die Spitzenklubs Futsal Team Baar und Futsal Club Luzern und spielen in der Nationalliga B. «Ich empfehle jedem Fussbalfan, sich unbedingt mal ein Futsalspiel anzuschauen. Unglaublich was die Spieler da teilweise mit dem Ball zeigen», sagt Urs Dickerhof.

Das Zauberwort heisst Respekt!

Beat Dittli ist seit August 2012 Präsident der Schiedsrichterkommission des IFV. Er nimmt Stellung zur aktuellen Situation im Schiedsrichterwesen und zur Lage des Meisterschaftsbetriebs zum Abschluss der Vorrunde.

Beat Dittli, wie ist Ihre Bilanz der Vorrunde beim IFV aus Schiedsrichtersicht?
Dittli: «Aufgrund des doch sehr schwierigen Einstieg in das Amt des Schiedsrichter-Obmanns des Innerschweizerischen Fussballverbandes und der totalen Neuorganisation der gesamten Kommission bin ich mit den ersten drei Monaten sehr zufrieden. Das Hauptziel - wieder Ruhe und Ordnung in die Kommission zu bringen - wurde innert kürzester Zeit erreicht und die Zusammenarbeit mit anderen Kommissionen konnte gestärkt werden.»

Welches war ihr persönliches Highlight?
«Wie bereits erwähnt darf ich die zielorientierte Zusammenarbeit und die Harmonie in der Kommission als mein persönliches Highlight bezeichnen. Zudem war es nicht selbstverständlich, dass nach der Unsicherheit über die Kommissionszusammensetzung innert kürzester Zeit die Durchführung der Lehrabende problemlos klappte, zumal das Amt des Kurs-Chefs bis zu diesem Zeitpunkt noch vakant war.»

Der negative Höhepunkt?
«Die vier Spielabbrüche gaben mir zu denken. Erfreulicherweise kann gesagt werden, dass in allen Spielen kein Fehlverhalten des Schiedsrichters der Grund für die Spielabbrüche war. Besonders nachdenklich stimmt mich, dass gegen einen unserer Schiedsrichter ohne Grundlage der Vorwurf des Drogenkonsums erhoben und sogar über die grösste Tageszeitung der Schweiz breitgeschlagen wurde. Mittels Drogentest wurde übrigens dessen Unschuld bewiesen.»

Die Gewalt auf Fussballplätzen ist vermehrt ein Thema, wie gehen die Schiedsrichter damit um?
«Die Gewalt als Solches ist nicht nur ein Problem auf den Fussballplätzen sondern zeigt sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Den Schiedsrichtern bleibt einzig die disziplinarischen Massnahmen auf dem Feld auszusprechen. Gerade von jungen Schiedsrichtern erfordert dies eine grosse Portion Mut. Leider überlegen sich gerade deshalb die Schiedsrichter immer mehr, ob sie sich dies noch antun sollen. Jeder Schiedsrichter geht auf den Platz und versucht eine fehlerfreie Partie abzuliefern. Wie bei allen beteiligten Personen auf dem Platz unterlaufen auch dem Schiedsrichter immer wieder Fehler. Im Unterschied zu Spielern oder Trainern akzeptiert man Fehler des Schiedsrichters leider nur ungern und verbunden mit vielen Emotionen.»

Welche Massnahmen müssen aus Ihrer Sicht getroffen werden um diesem Trend Einhalt zu gebieten?
«Ob in der Gesellschaft allgemein oder auf dem Fussballplatz dürfte das Zauberwort «Respekt» heissen. Wer diesen nicht an den Tag legt, sollte mit deutlich härteren Strafen sanktioniert werden als dies bis dato erfolgt. Gerade bei Junioren-Trainern sollte man vermehrt darauf achten, ob diese die Vorbildfunktion wahrnehmen. Es wäre wünschenswert, wenn auch seitens der Vereinsführung ein Augenmerk auf diesen Bereich gelegt würde.»

Wie ist eigentlich der Trend, findet der IFV noch genügend Schiedsrichternachwuchs?
«Wir sind in der glücklichen Lage an jedem Wochenende für alle Spiele einen Schiedsrichter stellen zu können. Sicher hilft hier auch das SR-Reglement, worin festgehalten ist, dass jeder Verein für gemeldete Mannschaften eine gewisse Anzahl Schiedsrichter stellen muss. Die aktuelle Situation erlaubt uns auch Relegationen vorzunehmen, wenn ein Schiedsrichter unseren Anforderungen an eine gewisse Liga nicht mehr erfüllt.»

Was müsste da diesbezüglich geändert werden?
«Ich glaube im Moment haben wir in diesem Zusammenhang keinen Handlungsbedarf. Jeder Verein ist selber in der Pflicht Schiedsrichter zu stellen und muss diese entsprechend rekrutieren. Allenfalls wird eine Busse erhoben, welche von Jahr zu Jahr höher ausfällt und grösstenteils an diejenigen ausbezahlt wird, welche mehr Schiedsrichter stellen als eigentlich gefordert. Geändert werden müsste höchstens die Akzeptanz der Schiedsrichter auf den Fussballplätzen, damit mehr junge Leute Interesse an diesem Hobby zeigen. Nur liegt dies nicht in unseren Händen...»

Würden Sie persönlich eine neue Regel einführen? Wenn ja welche? Oder eine abschaffen?
«Fussball ist die beliebteste Sportart der Welt. Warum müssen wir an guten Sachen immer etwas ändern? Eine grosse Regeländerung steht uns allerdings bevor. Im Sommer wird das Regelwerk an die jenes der FIFA angepasst.»

Wie empfehlen Sie einem Jugendlichen, dass er Fussballschiedsrichter werden soll?
«Es ist eine grosse Herausforderung ein Spiel mit 22 verschiedenen Charakteren zu leiten. Jedes Spiel ist eine weitere Lektion Persönlichkeitsschulung. Zudem wird im normalen Alltag oft Zeit für Abklärungen genommen. Genau das ist auf dem Fussballplatz nicht möglich. Der Entscheid muss innerhalb von Sekundenbruchteilen gefällt und verkauft werden. Danach muss mit Reaktionen gerechnet und damit richtig umgegangen werden. Das sind Herausforderungen, an welcher ein Schiedsrichter wächst. Hinzu kommen aber auch ganz banale Argumente, wie eine finanzielle Entschädigung. Für einen jungen Schiedsrichter darf auch der Aspekt «Taschengeld» ins Feld geführt werden. Und schlussendlich gibt es immer die Karriere als Ziel; den Sprung über die Region hinaus zu schaffen, oder sogar in der höchsten Liga zu pfeifen soll als Motivation dienen.»

Welche Voraussetzungen braucht es um ein guter Schiedsrichter zu werden?
«Sehr gute Persönlichkeitswerte, Liebe zum Fussball, Fitness und Verfügbarkeit.


Für weitere Auskünfte:         

Urs Dickerhof, Präsident  IFV
[email protected] 
+41 (76) 4445658

Mitteilungen Strafen beim IFV

Zwei Spieler aus dem Verbandsgebiet  IFV für 30 Monate gesperrt

Die Kontroll- und Disziplinarkommission des Schweizerischen Fussballverbandes SFV hat in zwei Fällen entschieden:  Je ein Spieler des SC Emmen und des FC Rothenburg werden für 30 Monate gesperrt. Zudem erhalten beide je eine Busse von Fr. 300.- aufgebrummt (zusätzlich  Fr. 300.- Untersuchungs- und Fr. 200.- Verfahrenskosten).

Fall 1: 5. Liga FC Ebikon – SC Emmen vom 13.10.12

Die oben erwähnte Partie musste abgebrochen werden, nachdem Schiedsrichter N.M. fünf Spieler des SC Emmen des Feldes verwiesen hatte. Danach kam es zu massiven Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten gegen den Schiedsrichter. Wie der SFV in seinem Entscheid schreibt, war es nur dem beherzten Eingreifen der Ebikoner Spieler zu verdanken, dass der Schiedsrichter nicht verletzt wurde. Der Spieler S.C. des SC Emmen habe versucht, den Schiedsrichter mit dem Fuss am Kopf zu verletzen und somit mutwillig eine schwere Verletzung des Schiedsrichters in Kauf genommen.

Verdikt des SFV: Der Spieler S.C. des SC Emmen wird für 30 Monate gesperrt und mit Fr. 300.- gebüsst.Die übrigen ausgeschlossenen Spieler wurden vom IFV ebenfalls sanktioniert.

Fall 2: 3. Liga FC Rothenburg – SC Eich vom 6.10.12

Schiedsrichter G.I. befand sich nach Spielschluss auf dem Weg zur Kabine, als er vom Spieler B.G. des FC Rothenburg tätlich angegriffen wurde. Nur dank seiner schnellen Reaktion konnte er den Fusstritt des Spielers mit dem Arm etwas abwehren und somit eine schwerere Verletzung verhindern. Der FC Rothenburg hat bereits reagiert und den Spieler aus dem Verein ausgeschlossen.

Verdikt des SFV: Der Spieler B.G. des FC Rothenburg wird für 30 Monate gesperrt und mit   Fr. 300.- gebüsst.

Stellungnahme IFV

Der IFV verurteilt das Verhalten dieser Spieler aufs Schärfste. Deshalb wurde beim SFV auch eine so lang dauernde Strafe für die beiden oben erwähnten Spieler beantragt. Der IFV zeigt sich zufrieden, dass diesem Strafmass stattgegeben wurde. Der IFV wird auch in Zukunft mit aller Härte gegen Spieler und Funktionäre vorgehen, die sich nicht an die Regeln halten und die Gesundheit von Schiedsrichtern, Spielern, Funktionären oder Zuschauern gefährden.

Für die beiden Spieler besteht die Möglichkeit, innert 5 Tagen ein Rechtsmittel einzureichen.

Für weitere Auskünfte:  Urs Dickerhof, Präsident IFV   +41 (76) 4445658